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Helleborus für Liebhaber ohne „Grünen Daumen"

H. x nigercors ’HGC Green Corsican’ ist jene Helleborus,
die man pflanzen und vergessen kann.

 

Verwendung

„Helleborus muss man einfach im Garten haben!" (Lestrieux)
Es sind Stauden, die über Generationen an einem ihnen angemessen Platz ausharren. Je länger sie an demselben Standort in Ruhe gedeihen, desto wundervoller werden sie. Sie sind also geschaffen für den Garten des „intelligenten Faulen" oder für den „reiferen Gartenliebhaber", der trotz seiner Lenze Wert auf einen einmaligen Garten legt.

Dort sollte man einen halbschattigen Standort für die z.B. bis 25 cm hohe Christrose wählen. Vollschattige Plätze unter immergrünen Gehölzen oder das andere Extrem, die pralle Südsonne, sind zu vermeiden. Der Boden sollte humusreich, kalk- und lehmhaltig sein, der die Feuchtigkeit speichern kann und die Stauden bei starker Sonneneinstrahlung kühlt. Ein Wasserstau ist aber in jedem Fall zu vermeiden. Doch auch auf anderen Böden gedeihen sie gut, vorausgesetzt der pH-Wert ist nicht so niedrig wie beispielsweise im Heidegarten.

Ein so gewählter Standort verspricht von Oktober bis April eine wundervolle Blütenpracht. In Kombination mit wintergrünen Gehölzen und Stauden sowie zur gleichen Zeit blühenden Blumenzwiebeln perfektionieren das Bild. In einem Punkt verhalten sich Helleborus wie wir Menschen: Sie schätzen Nachbarn, die ihnen nicht lästig werden. Deshalb eignen sich vor allem kleinwüchsige Waldstauden wie Hepatica, Oxalis acetosella, Carex umbrosa, Galanthus, Cyclamum coum oder Cyclamum hederifolium als Begleitpflanzen. Sie beeinträchtigen das Gedeihen und den Anblick der edlen Staude keineswegs. Und wenn die Staude mal nicht blüht, stellen die Helleborus -Blätter einen guten Hinter- und Untergrund für andere Pflanzen dar.

Obwohl Helleborus auf Rabatten an der Nord- und Ostseite eines Hauses besser platziert ist als an der West- oder Südseite, hat man bei einem sonnigen Standort die Möglichkeit, erlesene Gehölze wie z.B. Nothofagus antarctica, (Scheinbuche), Hamamelis-Arten (Zaubernuss), Fothergilla-Arten (Federbuschstrauch) oder Parrotia persica (Eisenholzbaum) als Schattenspender zu verwenden.

Neben der Verwendung von im Garten, stellt diese Staude auch eine Bereicherung für die heimische Wohnung dar. Als Krippenschmuck zur Weihnachtszeit oder Tischdekoration beim Festmahl ist Helleborus niger nicht zu übertreffen. Da es sich aber primär um eine Gartenpflanze handelt, sollte sie nicht zu lange in der Wärme belassen werden und ein kühlerer Platz ist vorzuziehen. Besonders wenn sie später noch in den Garten ausgepflanzt werden soll. Dies kann zu jeder Jahreszeit bei offenem Boden geschehen.

Auch als Grabschmuck, ausgepflanzt oder in Schalen und Kübeln, ist Helleborus eine Bereicherung.

 

Pflanzung und Pflege

Günstig ist ein Standort wie unter dem Punkt Verwendung aufgeführt. Liegt dieser Standort jedoch nicht vor, verzweifeln Sie nicht, denn mit einigen Tricks schaffen auch Sie in Ihrem Garten optimale Bedingungen für das Gedeihen dieser edlen Gewächse.

In jedem Garten finden sich halbschattige Plätze oder lassen sich leicht herstellen. Vielleicht hatten Sie in Ihrem Garten ja schon immer einen solchen Standort und wussten nicht recht, was Sie damit anfangen sollten.

Das Pflanzloch sollte die doppelte Breite des Topfballens besitzen und beim Einpflanzen ist darauf zu achten, dass die Staude nicht zu hoch steht. Bei Vorliegen eines leichten Bodens, lassen sich die Pflanzplätze durch das Vermischen der Erde mit Humusbestandteilen verbessern. Schwere Böden verbessern Sie umgekehrt mit Kompost und Sand, da Sie so einem Wasserstau entgegenwirken. Eine leicht erhöhte Hügelpflanzung hat einen ähnlichen Effekt. Bei Vorliegen eines nicht-alkalischen Bodens, ist der pH-Wert mit Kalkkies oder kohlensaurem Kalk auf etwa 7 anzuheben. Dies können Sie aber auch mit zerstampften Eierschalen bewirken. Oder noch besser, geben Sie diese Kostbarkeit dem Hauskompost bei - und im nächsten Jahr können Sie den Helleborus einen alkalischen Kompostkragen verpassen, wodurch auch die Nährstoffzufuhr gesichert ist.

Nach dem Auspflanzen ist auf eine ausreichende Wasserversorgung zu achten. Bis zur Samenreife benötigen die Pflanzen viel Wasser. Im Sommer, nach der Samenreife vertragen sie mehr Trockenheit und Wärme. Während des Knospenwachstums im Winter ist ebenfalls auf angemessene Wasserzufuhr zu achten.
Eine gute Bodendurchlüftung ist ebenfalls vorteilhaft und wird am besten von Regenwürmern garantiert. Damit diese sich wohlfühlen, sollte das natürlich anfallende Herbstlaub liegen bleiben oder wo dieses nicht gegeben ist, jedes Jahr mit einer Mulchdecke die Besiedelung und Vermehrung der Regenwürmern gefördert werden.

Da mit Gartengeräten wie Spaten oder Hacke die unterirdischen Pflanzenteile verletzt werden können und Sämlinge entfernt werden, verabscheuen Helleborus diese Werkzeuge. Wenn Sie ihnen damit also nicht zu nahe rücken, können Sie sich im Jahr nach dem ersten Blütenflor an einer Kinderschule voller junger Stauden erfreuen.
Unter diesen Voraussetzungen kann die wertvolle Staude gut und günstig wachsen und Sie werden lange Freude an ihr haben.

Viel Erfolg und Freude also mit Ihren Helleborus.

Krankheiten und Schädlinge

Da nicht nur wir Menschen gefallen an der Helleborus finden, sind einige wenige Maßnahmen notwendig, um dem Befall durch tierische und pilzliche Schaderreger vorzubeugen. Deshalb sind alte, vergilbte oder braune Blätter zu entfernen.

Helleborus werden im allgemeinen jedoch nicht von tierischen Schädlingen befallen. Hin und wieder tauchen im Garten schon mal Miniermotten auf oder an Blattstielen von jungen Sämlingen lassen sich bei Trockenheit grüne Blattläuse nieder. Diese Besucher lassen sich mit geeigneten Mitteln aus dem Fachhandel vertreiben.

In einem kalten, strengen Winter kann es schon mal vorkommen, dass Mäuse oder andere Nagetiere an den Knospen nagen. Dies tun sie wahrscheinlich, weil sie Hunger haben und die wertvollen Inhaltsstoffe brauchen. Wir sollten sie ihnen gönnen! Schneckenfraß an den Blättern ist in feuchten Sommern zu beobachten. Eine Bierfalle kann da Abhilfe leisten.

Problematischer wird es beim Befall der Wurzeln durch Nematoden. Diese kleinen, mit bloßem Augen nicht sichtbaren Fadenwürmer dringen in die Wurzeln ein oder saugen sie an und behindern den Wasser- und Nährstofftransport in die oberen Pflanzenteile. Dadurch bleiben die befallenen Pflanzen kleiner und treiben nur schwach aus bzw. sterben ganz ab. Eine Bekämpfung ist nur schwer möglich, der Befall tritt aber zum Glück nur äußerst selten auf.

Weitaus schlimmer als die Schäden durch tierische Schädlinge, sind die von Pilzen hervorgerufenen Krankheiten. Diese sehen im allgemeinen nicht nur hässlich aus, sondern können auch zum Absterben der gesamten Pflanze führen.

Hier ist als wichtigstes Schadbild die Schwarzfleckenkrankheit zu erwähnen. Diese wird hervorgerufen durch den Pilz Coniothyrium hellebori. Wie der Name bereits sagt, erscheinen schwarze Flecken, die an allen Pflanzenteilen auftreten können. Sobald die ersten kleinen Flecken, häufig vom Blattrand ausgehend, sichtbar werden, sollte ein gründliches Pflegeprogramm erfolgen. Dies beinhaltet das rigorose Entfernen von allen befallenen Teilen, die danach im Restmüll entsorgt werden sollten, denn befallene Pflanzen können andere infizieren. Die verbliebenen Pflanzenteile können mit einem Fungizid behandelt werden. In den nächsten Tagen und Wochen sollte die betroffene Pflanze genau beobachtet werden und gegebenenfalls die Spritzung wiederholt werden. Begünstigt wird der Befall durch einen falsch gewählten Standort, zu niedrigen pH-Wert oder übermäßige Stickstoffdüngung.

 

ARKADE-FLORISTIK Werner Drescher | arkadefloristik@aol.com